Archive für Kategorie: Was Liberalismus nicht ist

Immer wieder wird, selbst von gebildeten Mitmenschen, Kritik, Ablehnung, zum Ausdruck gebrachtes Unverständnis für das Verhalten anderer oder Wiederwille mit einer Verbotsforderung verwechselt.

Selbst wenn man mehrmals erwähnt hat, dass man niemandem etwas verbieten will, der Vorwurf kommt trotzdem. Versuche es Klarzustellen scheitern regelmäßig, denn selbst wenn man auf den Vorwurf explizit antwortet, dass man anderen das Kritisierte nicht verbieten will, viele erfassen es nicht. Es erscheint ihnen als Widerspruch, so als würde man erst Galileo bewundern und dann Behaupten die Sonne drehe sich um die Erde.

Persönlich hatte ich es sogar schon öfters, dass ich direkt nach dem Hinweis, ich wolle etwas nicht verbieten, schon mehrere gemeinsam ins Wort fielen, ich hätte mich doch eben noch gegen etwas ausgesprochen. Auf den Versuch klarzustellen, dass ich mich zwar gegen etwas ausgesprochen habe, aber es nicht verbieten wolle, kam vollständiges Unverständnis. Warum ich mich denn dann dagegen ausspreche?

Das ich Anhänger des Liberalismus bin, erwähne ich dann häufig gar nicht mehr. Es würde mir nicht geglaubt, da in Deutschland (und bekanntlich auch den USA, die aber den Ausweichbegriff „Libertarian“ haben, um die eigene Position klar zu stellen) ein vollkommen falsches Verständnis von Liberalismus vorherrscht.

Keine Meinung zu haben und keine Kritik zu üben, weil es einem egal ist, da es einen nicht direkt betrifft, ist nicht die Definition von Liberal. Es ist die Definition von hedonistischem Desinteresse.

Das kann durchaus beides miteinander einhergehen und je nach Thema kann auch variieren, ob ein und die selber Person eine liberale, eine desinteressierte oder beide Positionen einnimmt oder ablehnt. Aber dasselbe ist es nicht. Von anderen des gleiche hedonistische Desinteresse zu verlangen, ist übrigens ebenfalls nicht gleichbedeutend mit Liberal. Der Liberalismus macht nun einmal nicht zu allem Aussagen, insbesondere nicht nur der Frage, ob man sich für etwas zu interessieren hat oder ob man sich von anderen ebenfalls die gleiche Haltung wünscht. Das ist seine Stärke. Deshalb eignet er sich als minimaler Grundkonsens. Leider wird es von vielen selbst als solche abgelehnt, eben weil ihnen niemand beigebracht hat, verschiedene Ebenen zu trennen. Wenn man etwas persönlich nicht mag, so sehr, dass man sich dagegen öffentlich ausspricht  dann fordert man halt ein Verbot.

In letzter Zeit mache ich mir wieder vermehrt bewusst, dass viele nicht-liberale, aber gerade in Deutschland auch viele, die sich als liberal bezeichnen und es sogar in ihren politischen Forderungen meistens sind, den Liberalismus grundlegend nicht verstanden haben. Deutlich wird dies an immer wieder auftretenden Kommunikationsproblemen. Ich werden daher hier jetzt eine unregelmäßige, kleine Serie starten: Was Liberalismus nicht ist.

Sie beginnt direkt heute morgen.

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