Faszinierend: Da verdreht jemand dauernd meine Äußerungen, unterstellt mit etwas, was ich nicht geschrieben habe, nur um jemandem zum streiten zu finden. Und als ich dies auf den Punkt bringe und aufkläre, wandere ich in die Moderationsschleife (Nachtrag: Vermutlich nicht absichtlich, wie hier erläutert)(Weiterer Nachtrag: Eventuell auch absichtlich).

Der Hintergrund: Ich nenne einige Fakten über den Zusammenhang zwischen Morden mit Schusswaffen pro Kopf und der Anzahl an Schusswaffen pro Kopf. Ergebnis: In den letzten 20 Jahren stieg die Anzahl an Schusswaffen pro Kopf in den USA – während die Morde zurück gingen.

Dies hatte persönliche Angriffe und Unterstellungen zur Folge. Insbesondere wurde meine Argumente verdreht und behauptet, es ginge um Unfälle mit Waffen, daher sei dieser Zusammenhang irrelevant.

Wenn man aber mit Unfällen argumentiert, dann gilt dies natürlich genauso für Autos.

Jetzt wurde man richtig persönlich und hat mir Behauptungen unterstellt, die ich nicht getätigt habe.

Klargestellt habe ich das in folgendem Kommentar (der noch zugelassen wurde):

Bildschirmfoto vom 2013-01-06 21:05:32

Bildschirmfoto vom 2013-01-06 21:08:35

Daraufhin wurde mir wieder fälschlich unterstellt, ich würde den trivialen Fakt leugnen, dass es Schusswaffentote nur mit Schusswaffen gibt:

Es ist beinahe witzig, wie sehr Sie ihre eigenen “Argumente” ignorieren. Es stimmt, ohne Autos gäbe es keine Autounfälle. Und darum gibt es Zonen, in denen Autos aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen sind. Fußgängerzonen – schon mal davon gehört? Und darum gibt es Leute, die aus Sicherheitsgründen keine Autos benutzen dürfen – schon mal was von Führerscheinentzug gehört? Also ja, genau dieser “triviale” Zusammenhang wird bei Autos zur Vermeidung von Unfällen genutzt. Nur Waffennarren wie Sie und TSK behaupten, dass dieser Zusammenhang bei Waffen dann doch nicht bestehen soll. Wenn Sie andernfalls aber zustimmen würden, dass bei Waffen wie bei Autos a) eine Regluierung notwendig und b) eine Vermeidung sinnvoll ist, dann … ja, dann halten Sie doch endlich mal die Klappe! Ich behaupte nicht, dass Waffen nur zum Morden verwendet werden – im Gegenteil. Aber Sie haben bisher nur hohle und letztlich absurde Behauptungen präsentiert. Nochmal meine Frage: Warum behaupten Sie, die Feststellung, dass 6750 durch Schusswaffen getötete Kinder und junge Menschen jährlich ein unakzeptabler Zustand sind, sei ein “Strohmannargument”?

Meine Antwort landete darauf hin das erste mal in einer Moderationsschleife, weshalb ich diese auch gesichert habe:

Bildschirmfoto vom 2013-01-07 05:29:14

Die Antwort wurde dann aber doch freigegeben. Und beantwortet, die Antwort findet sich hier.

Darauf habe ich folgenden  Kommentar gegeben, der hoffentlich freigeschaltet wird:

> Aber wenn Sie der gleichen Meinung sind – warum dann all das Rabulieren hier?

Weil Sie vor lauter Aufregung mir Sachen unterstellt haben, die ich nicht gesagt habe – und der Hinweis darauf ständig als Leugnung trivialer Fakten dargestellt wurde.

Und ja, ich glaube, dass dies nicht an einer Emotionalisierung meinerseits lag, sondern der (zugegeben und verständlichen Emotionalisierung) des Blogautors.

Und das diese Emotionaliserung von einem Wissenschaftsblogger kam… Das fand ich bedenklich.

Es sind immerhin die scienceblogs und mit dem Vorwurf des denialism (wurde zuerst von jemand andere erhoben, ob sich der Blogautor angeschlossen hat, weiß ich nicht mehr), sollte man schon vorsichtig sein.

Und meinen Sie nicht, dass das Rabulieren eher von der Seite kam, die anderen vorwirft, durch ihre Äußerungen am Verlust von Kinderleben schuldig zu sein? Ohne diese Aussagen überhaupt richtig verstanden zu haben?

Aber nun gut, das Missverständnis ist ja nun geklärt.

Diese letzte Kommentar von mir fasst das notwendige Zusammen. Ja, warum diese Emotionalisierung (die dann mir vorgewurfen wurde)? Warum die Unterstellungen und moralischen Vorwürfe als Reaktion auf die Versuche, die Wahrnehmung meiner Position richtig zu stellen? Eine Agenda, schön und gut, bloß sind es halt die scienceblogs und man sollte eine emotionale Agenda nicht mit Wissenschaft verwechseln.  Und Kritik an dieser Verwechselung (was ich auch mehrfach in den dann mit Verdrehungen beantworteten Kommentaren versucht habe klarzustellen) wurde auf Grund der Emotionalisierung absichtlich oder unabsichtlich falsch eingeordnet – um dann die denialism-Keule zu zücken.

So kann man einen Ruf im Aufklären gegen Esoterik und Schalatanerie natürlich auch für eine politische Agenda verspielen – Esoteriker würden sich freuen, denen kommt ein solch emotionalisierter Diskussionsstil entgegen, um Skeptiker unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Daher sollte man weder seine Sachlichkeit aufgeben, noch die Aussagen anderer vor emotionale Aufgeregtheit verdrehen.

Der einzige Grund, warum ich das hier im übrigen nochmal extra in meinem eigenen Blog aufwärme (und damit Aufmerksamkeit auf dieses missliche Missverständnis lenke) ist übrigens die Moderationsschleife, wegen der ich meine Antworten lieber präventiv sichern wollte.

Ergänzung: Aus gegebenen Anlass hier noch ein abschließender Kommentar von mir:

> Ich schreibe nicht ueber Morde, und ich schreibe nicht ueber Arbeitsunfaelle. Ich schreibe darueber, dass es in dem Land, in dem ich lebe, zu viele Schusswaffen gibt (rund 87 Feuerwaffen je 100 Einwohner, zum Vergleich: In Deutschland kommen etwa 30 Waffen auf Hundert Einwohner – auch nicht gerade wenig), und zu viele Schusswaffentote (mehr als 30.000 pro Jahr, 31.347 im Jahr 2009, dem letzten, fuer das die Centers for Disease Control and Prevention Zahlen veroeffentlicht haben – das entspricht zehn Schusswaffentoten je 100.000 Einwohner im Jahr; auch hier zum Vergleich die deutschen Zahlen: hier sind es etwa 0,46 Tote je 100.000 Einwohner).

Bestreite ich nicht. Bloß der Hinweis auf selektive Betrachtung ist nun mal auch notwendig.

> Aha. Ich darf also nicht über das schreiben, was mich bewegt und beschäftigt, sondern muss mir genehmigen lassen, ob die Themen auch “deutsch” genug sind? Auch diese Aussage ist nur ein weiterer Beweis, dass Sie nicht auf das eingehen, was in meinem Beitrag steht, sondern ihn nur als Vorwand nehmen, Ihre eignenen Pro-Waffen-Parolen abzulaichen.

Ich habe kein Waffen. Ich will auch keine. Nicht alle distanzierte Betrachtungen sind “Pro-Waffen-Parolen”. Es gibt nicht nur extremen…

> Die Zahl der Verletzungen (toedlich und nicht toedlich) durch Schusswaffen ist in den vergangenen Jahren deutlich (um runde 30 Prozent!) gestiegen – aber dank besserer medizinischer Versorgung ueberleben mehr Opfer, was dann auch die Mordrate sinken laesst. Aber nur dank der Medizin, nicht dank einer besseren Einsicht der Waffenbesitzer (Quelle: Wall Street Journal).

Den Artikel kann ich leider nicht vollständig lesen. Vermutlich eine Bezahlschranke. Es gibt aber auch keine angezeigt Option zur Freischaltung. Es dies außerhalb der USA gar nicht möglich?

Aber

> Crime experts who attribute the drop in killings to better policing or an aging population fail to square the image of a more tranquil nation with this statistic: The reported number of people treated for gunshot attacks from 2001 to 2011 has grown by nearly half.

gehört zum Beginn des Artikels den ich lesen kann.

Die Anzahl an Behandlungen sagt nichts über die Entwicklung der Dunkelziffer und Verschiebungen zwischen selbiger und der “hellen Ziffer”. An der Kriminalität muss sich in den USA etwas verbessert haben, dass sich nicht nur mit medizinischem Fortschritt erklären lässt. Schließlich beschränkt sich der Rückgang der Kriminalität nicht nur auf Morde und Straftaten mit Schusswaffen. Sie geht allgemein zurück. Ich glaube nicht das medizinische Fortschritte beim Rückgang von Banküberfällen und Autodiebstählen geholfen haben.

> Mein Vorschlag: Sie sondern Ihre Pro-Waffen-Parolen in Ihrem eigenen Blog ab, und ich verspreche Ihnen, dass ich den nicht lese und Ihnen nicht vorschreibe, wie und worüber Sie zu schreiben haben. Und Sie gewähren mir bitteschön die gleiche Höflichkeit …

Da ich weitaus weniger Emotional bin, bin ich für neue Zahlen durchaus offen. Die Debatte wird mit zu wenigen Zahlen (im Kontext, nicht zur Emotionalisierung) geführt. In Widerspruch gleich eine boshafte Agenda zu sehen, samt dem Vorwurf, man sei damit an Toten mitverantwortlich, wirkt aber nun mal nicht sehr souverän. Ich halte den Vorwurf, der Diskussionpartner sei an Toten schuld, weil er ihnen nicht zustimmt, immer noch für die höchste Form der Rabulistik. Nicht den notwendigen Hinweis auf die Gefahr selektiver Betrachtung, wenn man eine Agenda hat. Und der Vorwurf Leute mit anderen Meinungen seien wegen ihren abweichenden Meinungsäußerungen an Toten schuld durchzieht den Artikel. Er hätte auch gleich mit aussagekräftigeren Zahlen kommen können, dafür mit weniger Emotionen. Stattdessen kommen die erst in einem Kommentar weit hinten im Kommentarstrang – verbunden mit Schubladendenken.

> Denn was immer Sie hier rabulieren, hat mit dem Thema, ueber das ich schreibe, nichts zu tun. Ich schreibe nicht ueber Morde, und ich schreibe nicht ueber Arbeitsunfaelle. Ich schreibe darueber, dass es in dem Land, in dem ich lebe, zu viele Schusswaffen gibt […] und zu viele Schusswaffentote [sic; fehlt nach der Klammer wohl ein gibt]

Und diese rhetorische Strategie lässt sich nun mal übertragen. Der Hinweis ist nicht Sachfremd.

Mein Vorschlag: Eröffnen Sie doch einfach eine Kampagnenseite. Dann kommt es auch nicht zu dem Missverständnis, dass ich hatte: Das Sie hier eine offensichtlich emotionale Meinungsäußerung als Wissenschaftsjournalismus verkaufen wollten. Der Eindruck ergab sich nämlich, durch das herauspicken einer Zahl zusammen mit Vorwürfen, wer Widerspricht trage Mitverantwortung an toten. Das ist nämlich eine Strategie, die bei mir Alarmglocken und Skepsis auslöst. Den in solchen Fällen werden häufig nur genehme Zahlen selektiv weitergegeben.

Und ist der Auslöser gewesen, überhaupt zu kommentieren.

Politik ist legitim. Sogar Polemik. Aber dann muss man halt auch die Enttarnung der selben aushalten und nicht als persönlichen Angriff werten – besonders wenn man selber gezielt auf die Erzeugung von Emotionen und schlechtes Gewissen für Hinterfragen setzt. Eine unbefangene Herangehensweise ist es nicht mehr.

Wenn Sie in meinem Blog lesen, werden sie feststellen, dass ich bisher, abgesehen von meinem Artikel zu dieser Diskussion, genau so viele Artikel zum Thema Waffen geschrieben habe: 0

Wenn Sie Google bemühen, werden Sie auch nicht viele Kommentar von mir zu dem Thema finden, außer hier. Und dass, obwohl ich schon länger unter diesem Pseudonym aktiv bin und schon Jahre meine Kommentarspuren in der Blogosphäre hinterlassen habe.

Und dabei ganz bestimmt nicht mit meinen Überzeugungen hinterm Berg hielt.

Aber die Art emotional zu Argumentieren, gleichzeitig aber seine Position als die einzig sachliche auszugeben, die habe ich hier wiedererkannt. Von anderen Themen. Und auf meine Einwände, kam eine Reaktion, die mich überrascht hat.